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Cholesterin senken: Ernährung und Bewegung im Fokus

Cholesterin senken durch Ernährung und Bewegung – ein Thema, das viele beschäftigt. Oft wird Cholesterin ausschließlich mit negativen Aspekten wie verstopften Arterien, Herzinfarkt oder Schlaganfall verbunden. Dabei spielt es eine lebenswichtige Rolle im Körper. Die gute Nachricht: Mit einer gesunden Ernährung und regelmäßiger Bewegung lässt sich der Cholesterinspiegel auf natürliche Weise positiv beeinflussen.

Was ist Cholesterin?

Cholesterin ist eine fettähnliche Substanz, die in jeder Zelle unseres Körpers vorkommt.

Cholesterin (Deutsch) und Cholesterol (Englisch) sind zwei Begriffe für dasselbe Molekül. Beide bezeichnen also dieselbe Substanz.

Unser Körper stellt den Großteil des benötigten Cholesterins selbst her, vor allem in der Leber. Einen kleineren Teil nehmen wir über tierische Lebensmittel wie Fleisch, Eier und Milchprodukte auf.

Es erfüllt wichtige Funktionen, wie:

  • Baustein für Zellmembranen: Cholesterin sorgt für Stabilität und Flexibilität unserer Zellen.
  • Produktion von Hormonen: Es ist entscheidend für die Herstellung von Hormonen wie Östrogen, Testosteron und Kortisol.
  • Bildung von Gallensäuren: Diese helfen bei der Fettverdauung.
  • Vitamin-D-Synthese: Cholesterin wird benötigt, um unter Einfluss von Sonnenlicht Vitamin D zu produzieren.

 

LDL vs. HDL

Cholesterin wird im Blut durch sogenannte Lipoproteine transportiert, die in zwei Hauptarten unterteilt werden:

  • LDL (Low-Density Lipoprotein): LDL bringt Cholesterin zu den Zellen.
  • HDL (High-Density Lipoprotein): HDL transportiert überschüssiges Cholesterin aus den Zellen zurück zur Leber, wo es abgebaut wird.

Wenn von LDL oder LDL-Cholesterin die Rede ist, ist meist der LDL-Cholesterin-Komplex gemeint – genauso verhält es sich mit HDL.
Für die oben erwähnte Einlagerung in die Blutgefäßwände ist der LDL-Cholesterin-Komplex verantwortlich. Das erklärt, warum zu hohe LDL-Cholesterin-Werte ein Risikofaktor für die Entstehung von Arteriosklerose sind und somit das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall erhöhen. Deshalb wird LDL-Cholesterin auch als „schlechtes Cholesterin“ bezeichnet.
HDL-Cholesterin hingegen gilt als „gutes Cholesterin“, weil es überschüssiges Cholesterin aus den Zellen und Gefäßwänden zurück zur Leber transportiert, wo es abgebaut wird. Dadurch hilft es, Ablagerungen in den Blutgefäßen zu verhindern und schützt vor Arteriosklerose.

Lipoproteine sind Transportmoleküle, die Cholesterin und Triglyceride im Blut bewegen. Sie bestehen aus einer wasserlöslichen Hülle aus Proteinen und Phospholipiden, die wasserunlösliche Fette wie Cholesterin und Triglyceride umschließt. Dadurch können diese Fette bzw. fettähnliche Substanzen sicher zu Zellen (LDL) oder zurück zur Leber (HDL) transportiert werden, wo sie verarbeitet oder abgebaut werden.

VLDL

Neben LDL und HDL spielt ein weiteres Lipoprotein, das VLDL (Very Low-Density Lipoprotein), im Fettstoffwechsel eine Rolle.  Es wird von der Leber produziert und dient vor allem dem Transport von Triglyceriden zu den Körperzellen, wo diese als Energiequelle genutzt werden. Gleichzeitig enthält VLDL auch Cholesterin, das beim Abbau zu LDL übergeht, welches dann Cholesterin zu den Zellen weiterleitet.

Zu hohe VLDL-Werte können jedoch problematisch sein, da sie zur Bildung von Ablagerungen in den Gefäßen beitragen und das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen.

Ein ausgewogenes Verhältnis zwischen HDL-, LDL- und VLDL-Cholesterin ist daher wichtig für gesunde Gefäße und ein starkes Herz.

VLDL wird in der Regel nicht isoliert betrachtet, sondern als Teil des Gesamtbildes der Lipidwerte, was seine Bedeutung in Bezug auf das Cholesterinmanagement abschwächen kann. Die allgemeineren Begriffe „Gesamtcholesterin“ und „LDL“ sind für die meisten Menschen verständlicher und werden deshalb häufiger betont.

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Wann wird Cholesterin problematisch?

Cholesterin wird problematisch, wenn der LDL-Wert über längere Zeit erhöht ist und das Gleichgewicht zwischen LDL- und HDL-Cholesterin gestört wird. Ein dauerhaft hoher LDL-Wert kann dazu führen, dass sich Cholesterin in den Arterien ablagert, was das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen steigert.

Die festgelegten Normalwerte für Cholesterin dienen als Orientierung, um das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu bewerten. Diese Werte können je nach Gesundheitsorganisation und individuellen Risikofaktoren leicht variieren. In Deutschland werden beispielsweise die folgenden allgemeinen Referenzwerte empfohlen:

  • Gesamtcholesterin: Weniger als 200 mg/dl gilt als optimal. Ein Wert über 240 mg/dl ist erhöht und wird als Risikofaktor für Herzkrankheiten betrachtet.
  • LDL-Cholesterin: Ideal ist ein Wert unter 100 mg/dl, vor allem für Personen mit hohem Risiko für Herzkrankheiten. Für Menschen ohne Risikofaktoren sollte der Wert unter 160 mg/dl liegen.
  • HDL-Cholesterin: Ein Wert von über 60 mg/dl gilt als schützend. Werte unter 40 mg/dl für Männer und unter 50 mg/dl für Frauen (während der fruchtbaren Jahre) gelten als Risikoindikator.
  • Triglyceride: Ein Wert unter 150 mg/dl wird als normal angesehen, höhere Werte sind mit einem erhöhten Risiko für Herzkrankheiten verbunden.

Es ist wichtig zu beachten, dass diese Werte allgemeine Richtlinien sind. Personen mit bestimmten gesundheitlichen Risikofaktoren, wie z.B. Diabetes mellitus Typ II oder bestehenden Herz-Kreislauf-Erkrankungen, haben häufig strengere Zielwerte. Regelmäßige ärztliche Untersuchungen sind empfohlen, um den eigenen Cholesterinspiegel zu überwachen und gegebenenfalls Anpassungen vorzunehmen (Quelle: Deutsche Gesellschaft für Ernährung).

Empfohlene Kontrollen: Ab dem 35. Lebensjahr sollte der Cholesterinspiegel alle 5 Jahre durch einen Arzt überprüft werden. Bei Risikopatienten wie Diabetikern, Rauchern oder Menschen mit Übergewicht oder Bluthochdruck sind jährliche Kontrollen ratsam. Ab dem 50. Lebensjahr kann eine Kontrolle alle 1 bis 2 Jahre sinnvoll sein, da mit dem Alter das Risiko für Cholesterinprobleme steigt (siehe unten).

Die Kontrolle erfolgt durch eine Blutprobe, die in der Regel nüchtern genommen wird, um die genauen Werte zu ermitteln.

Ursachen für erhöhte Cholesterinwerte

 

 

Die Ursachen für einen erhöhten Cholesterinspiegel sind vielfältig:

  • Genetik: Familiäre Hypercholesterinämie ist eine erbliche Erkrankung, die zu dauerhaft hohen Cholesterinwerten führt.
  • Ungesunde Ernährung: Eine fettreiche Ernährung, besonders mit gesättigten und trans-Fetten, kann den Cholesterinspiegel erhöhen.
  • Bewegungsmangel: Zu wenig körperliche Aktivität führt zu einem Anstieg des „schlechten“ LDL-Cholesterins und einer Verringerung des „guten“ HDL-Cholesterins.
  • Übergewicht und Adipositas: Übergewicht, besonders Bauchfett, kann den Cholesterinspiegel negativ beeinflussen (siehe unten).
  • Alter: Mit zunehmendem Alter sinkt die Effizienz des Cholesterinstoffwechsels, was zu höheren Werten führen kann (siehe unten).
  • Hormonelle Veränderungen: Besonders bei Frauen kann der Rückgang des Östrogenspiegels nach den Wechseljahren den Cholesterinspiegel negativ beeinflussen.
  • Erkrankungen: Krankheiten wie Diabetes mellitus Typ II, Bluthochdruck oder Nierenerkrankungen können ebenfalls zu erhöhten Cholesterinwerten führen.
  • Medikamente: Einige Medikamente, wie Diuretika oder Betablocker, können den Cholesterinspiegel erhöhen.

Warum Übergewicht und speziell Bauchfett den Cholesterinspiegel negativ beeinflussen

Überschüssiges Körperfett, insbesondere im Bauchbereich, und hier vor allem das viszerale Fett, das die inneren Organe umgibt, beeinträchtigt den Fettstoffwechsel und führt zu einem Ungleichgewicht zwischen LDL- und HDL-Cholesterin. Viszerales Fett setzt entzündungsfördernde Substanzen und Hormone frei, die die Leber dazu anregen, mehr LDL-Cholesterin zu produzieren. Gleichzeitig wird die Produktion von HDL-Cholesterin, das überschüssiges Cholesterin aus den Blutgefäßen entfernt, verringert. Zudem fördert Bauchfett Insulinresistenz, was die Fettverwertung weiter stört und zu einer erhöhten Zirkulation von Fetten im Blut führt. Dies trägt zu einem insgesamt höheren Cholesterinspiegel bei.

Cholesterin senken im Alter 

Im Alter steigt das Risiko für erhöhte Cholesterinwerte aus mehreren Gründen:

Veränderungen im Stoffwechsel: Mit zunehmendem Alter verlangsamt sich der Stoffwechsel, was zu einer weniger effizienten Verarbeitung von Fetten und Cholesterin im Körper führt. Die Leber, die Cholesterin produziert und abbaut, funktioniert oft weniger effizient, was zu höheren Cholesterinwerten führen kann.

Verminderte körperliche Aktivität: Ältere Menschen neigen dazu, sich weniger zu bewegen, was die Fähigkeit des Körpers verringert, überschüssiges Cholesterin zu verarbeiten und auszuscheiden. Weniger Bewegung kann auch zu einer Erhöhung von LDL- und einer Verringerung von HDL-Cholesterin führen.

Hormonelle Veränderungen: Besonders bei Frauen führen die Wechseljahre zu einem Rückgang der Östrogenproduktion, was ebenfalls den Cholesterinspiegel negativ beeinflussen kann. Östrogen wirkt schützend auf das Herz-Kreislaufsystem und hilft, den Cholesterinspiegel zu regulieren.

Länger andauernde Lebensgewohnheiten: Im Laufe der Jahre können ungesunde Ernährungsgewohnheiten, Bewegungsmangel und Rauchen den Cholesterinspiegel erhöhen und zu einer kumulierten Belastung des Körpers führen. Diese Faktoren wirken sich stärker aus, je länger sie bestehen.

Erkrankungen und Medikamente: Mit zunehmendem Alter steigt das Risiko für chronische Krankheiten wie Bluthochdruck, Diabetes mellitus Typ II oder Übergewicht, die den Cholesterinspiegel negativ beeinflussen können. Auch die Einnahme bestimmter Medikamente, die im Alter häufig vorkommen, kann den Cholesterinstoffwechsel beeinträchtigen.

Warum Frauen im fruchtbaren Alter von Natur aus höhere HDL-Cholesterin-Werte haben

Frauen im fruchtbaren Alter haben von Natur aus höhere HDL-Cholesterin-Werte, hauptsächlich aufgrund hormoneller Unterschiede, insbesondere des weiblichen Geschlechtshormons Östrogen.

Östrogen: Das Hormon Östrogen hat eine schützende Wirkung auf das Herz-Kreislaufsystem und fördert die Produktion von HDL-Cholesterin, dem „guten“ Cholesterin. Es hilft, wie oben bereits beschrieben, überschüssiges Cholesterin aus den Zellen und den Gefäßwänden zu entfernen und zurück zur Leber zu transportieren, wo es abgebaut wird.

Metabolismus: Frauen haben einen anderen Fettstoffwechsel als Männer. Durch die Wirkung von Östrogen wird der Stoffwechsel von Fetten so reguliert, dass mehr HDL-Cholesterin produziert wird, während LDL-Cholesterin niedriger bleibt.

Alter und Wechseljahre: Nach den Wechseljahren, wenn die Östrogenproduktion sinkt, können die HDL-Cholesterin-Werte sinken, was das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen kann.

Der Einfluss von Cholesterin aus der Nahrung auf den Cholesterinspiegel im Blut

Der Einfluss von Cholesterin aus der Nahrung auf den Cholesterinspiegel im Blut ist in der Regel begrenzt, da der Körper zahlreiche Mechanismen zur Regulation des Cholesterinspiegels besitzt. Eine größere Rolle spielen hingegen gesättigte Fettsäuren und trans-Fettsäuren, die den Cholesterinspiegel direkt beeinflussen, insbesondere den LDL-Wert (siehe unten).

Früher wurde angenommen, dass der Verzehr cholesterinreicher Lebensmittel wie Eier oder fettreiches Fleisch den Cholesterinspiegel im Blut stark erhöht. Neuere wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen jedoch, dass der Körper die Cholesterinzufuhr aus der Nahrung durch eine Anpassung seiner Eigenproduktion regulieren kann. Das bedeutet, dass bei den meisten Menschen die Aufnahme von Nahrungscholesterin nur einen begrenzten Einfluss auf den Gesamt- und LDL-Cholesterinspiegel hat.

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Studien zeigen, dass etwa ein Viertel der Bevölkerung genetisch bedingt empfindlicher auf Cholesterin aus der Nahrung reagiert. Bei diesen Menschen steigt der Cholesterinspiegel im Blut stärker an, wenn sie cholesterinhaltige Lebensmittel konsumieren. Diese Schätzung basiert auf globalen Daten und wird häufig auch auf die deutsche Bevölkerung angewendet.

Man unterscheidet zwischen „Kompensatoren“ und „Nicht-Kompensatoren„.

Kompensatoren sind Personen, bei denen die Aufnahme von Cholesterin aus der Nahrung nur wenig oder gar keinen Einfluss auf den Cholesterinspiegel hat. Ihr Körper kann die Cholesterinproduktion gut regulieren, um den Spiegel konstant zu halten. Im Gegensatz dazu reagieren Nicht-Kompensatoren empfindlicher auf Cholesterin aus der Nahrung. Diese haben eine verminderte Fähigkeit, die Cholesterinaufnahme aus der Nahrung zu kompensieren, was dazu führt, dass ihr Gesamtcholesterinspiegel, insbesondere das LDL-Cholesterin, bei erhöhtem Cholesterinkonsum stärker ansteigt.

Die Bestimmung der individuellen Cholesterinempfindlichkeit kann durch genetische Tests oder Bluttests erfolgen. Bei Bluttests werden die Cholesterinwerte vor und nach dem Verzehr bestimmter Lebensmittel gemessen, um die Reaktion des Körpers zu beurteilen. Solche Tests sind jedoch oft nicht notwendig, da für viele Menschen eine ausgewogene Ernährung ausreicht, um den Cholesterinspiegel zu regulieren.

CHOLESTERIN SENKEN: ERNÄHRUNG, BEWEGUNG und LEBENSSTIL

Die gute Nachricht: Cholesterin senken ist in vielen Fällen durch einfache Änderungen im Lebensstil möglich. Ernährung und Bewegung spielen dabei eine zentrale Rolle.

1. Cholesterin senken: Ernährungstipps 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Fettsäuren

Die Auswahl der verzehrten Fette beeinflusst den Cholesterinspiegel, insbesondere den LDL-Cholesterinspiegel. Um den Cholesterinspiegel zu senken, ist es wichtig, sich der positiven Wirkung bestimmter Fettsäuren bewusst zu sein. Vor allem ungesättigte Fettsäuren, insbesondere Omega-3-Fettsäuren, sollten verstärkt in die Ernährung integriert werden. Diese Fette fördern das HDL-Cholesterin und senken so das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Gute Quellen für ungesättigte Fettsäuren sind pflanzliche Öle wie Olivenöl, Leinöl und Walnussöl, Nüsse wie Walnüsse und Haselnüsse, Avocados sowie fettreicher Fisch wie Lachs und Makrele.

Gesättigte Fette und Transfette beeinflussen den Cholesterinspiegel deutlich stärker als das Cholesterin aus der Nahrung selbst. Diese Fette fördern die Produktion von LDL-Cholesterin. Transfette entstehen häufig bei der industriellen Verarbeitung von flüssigen Pflanzenölen zu festeren Fetten. Sie kommen vor allem in Fertigprodukten und Fast Food vor. Transfette steigern das LDL-Cholesterin und senken gleichzeitig das HDL-Cholesterin. Zusätzlich können sie Entzündungsprozesse im Körper fördern und die Funktion der Blutgefäße beeinträchtigen. Daher ist es ratsam, verarbeitete Lebensmittel wie Fast Food, Chips oder Backwaren zu meiden, da diese oft versteckte Transfette enthalten.

Gesättigte Fette sind vor allem in tierischen Produkten wie Fleisch, Wurstwaren, Butter, Käse und Vollmilch enthalten. Ihr Konsum sollte in Maßen erfolgen. Auch wenn der Körper gesättigte Fette benötigt, ist es vorteilhaft, diese durch gesündere Fettquellen wie pflanzliche Öle oder Nüsse zu ersetzen.

Studien zeigen, dass eine Reduzierung des Anteils gesättigter Fette zugunsten von ungesättigten Fetten die Gesundheit des Herzens fördert.

Was ist mit Eiern? Eier können in Maßen gegessen werden, da ihr Einfluss auf den Cholesterinspiegel gering ist. Wichtiger ist, gesättigte Fette zu reduzieren.

Was ist mit Butter? Butter sollte bei hohen Cholesterinwerten eingeschränkt werden, da sie reich an gesättigten Fetten ist. Pflanzliche Alternativen sind besser.

Was ist mit Wurstwaren? Wurstwaren sollten gemieden oder stark reduziert werden, da sie oft gesättigte Fette und Cholesterin enthalten.

Was ist mit Fleisch? Bei hohen Cholesterinwerten sollte der Fleischkonsum auf fettarme, magerere Fleischsorten wie Hähnchen, Pute oder mageres Rindfleisch begrenzt werden. Rotes Fleisch (z. B. Rind, Schwein) enthalten oft hohe Mengen an gesättigten Fetten und Cholesterin. Ideal ist es, den Fleischkonsum durch pflanzliche Eiweißquellen wie Hülsenfrüchte, Tofu oder Nüsse zu ergänzen.

Ballaststoffe integrieren

Ballaststoffe, insbesondere lösliche Ballaststoffe wie jene in Hafer, Bohnen, Äpfeln und Zitrusfrüchten, haben einen positiven Einfluss auf den Cholesterinspiegel und können Cholesterin senken. Sie binden Gallensäuren im Darm, die Cholesterin enthalten, und fördern deren Ausscheidung. Dadurch zwingt der Körper die Leber, mehr Cholesterin aus dem Blut zu entnehmen, um neue Gallensäuren zu bilden, was den LDL-Cholesterinspiegel senkt.

Zusätzlich können Ballaststoffe die Aufnahme von Cholesterin aus der Nahrung reduzieren und fördern eine gesunde Darmflora, die indirekt die Cholesterinwerte beeinflussen kann. Eine tägliche Zufuhr von 10 Gramm löslicher Ballaststoffe wird empfohlen, um die LDL-Werte messbar zu senken.

Pflanzensterine und Pflanzenstanole nutzen

Pflanzensterine und Pflanzenstanole sind pflanzliche Substanzen, die beide effektiv dazu beitragen können, den LDL-Cholesterinspiegel zu senken. Obwohl sie chemisch leicht unterschiedlich sind – Pflanzensterine besitzen eine Doppelbindung, während Pflanzenstanole gesättigt sind – ist ihre Wirkung auf das Cholesterin ähnlich. Sie ähneln strukturell dem Cholesterin und konkurrieren im Verdauungstrakt um die Aufnahme. Dadurch wird weniger Cholesterin aus der Nahrung sowie aus der Galle in den Blutkreislauf aufgenommen, was den LDL-Cholesterinspiegel im Blut reduziert.

Während Pflanzensterine häufiger in natürlichen Lebensmitteln wie pflanzlichen Ölen, Samen oder Vollkornprodukten vorkommen, werden Pflanzenstanole vor allem funktionellen Lebensmitteln zugesetzt. Beide Stoffe wirken besonders effektiv, wenn täglich 1,5–3 g konsumiert werden, wobei sich die Wirkung vor allem auf das LDL-Cholesterin konzentriert, ohne das HDL-Cholesterin zu beeinflussen.

Funktionelle Lebensmittel sind speziell angereicherte Produkte, wie Margarine, Joghurt oder Milchgetränke, die Pflanzenstanole enthalten. Sie sollen gezielt den LDL-Cholesterinspiegel senken und werden für Personen mit erhöhtem Cholesterin empfohlen.

 

Dieser Prozess unterstützt die Reduzierung des Risikos für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, weshalb Lebensmittel angereichert mit Pflanzensterinen und -stanolen oft als Teil einer cholesterinbewussten Ernährung empfohlen werden.

Zucker-Reduktion

Zucker hat einen indirekten, aber signifikanten Einfluss auf den Cholesterinspiegel. Übermäßiger Zuckerkonsum, insbesondere durch raffinierte Kohlenhydrate und zugesetzten Zucker, kann die Triglycerid-Werte im Blut erhöhen. Hohe Triglycerid-Werte sind oft mit einem Anstieg des „schlechten“ LDL-Cholesterins und einem Abfall des „guten“ HDL-Cholesterins verbunden. Zudem kann zu viel Zucker Insulinresistenz fördern, was die Fettverarbeitung des Körpers stört und zu einer stärkeren Produktion von LDL-Cholesterin führt.

Eine zuckerarme Ernährung, kombiniert mit ballaststoffreichen Lebensmitteln, kann helfen, das Lipidprofil zu verbessern und die Cholesterinwerte stabil zu halten.

In der Ernährungswissenschaft wird nie ein einzelnes Lebensmittel als entscheidend für eine gesunde Ernährung betrachtet. Vielmehr kommt es auf das Zusammenspiel der verschiedenen Mahlzeiten über die Woche hinweg an. Es ist dieses Gesamtkonzept, das darüber entscheidet, ob sich die Ernährung positiv oder negativ auf die Gesundheit auswirkt. Da in der Regel nicht bekannt ist, ob jemand zu den „Nicht-Kompensatoren“ gehört, empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) für die Allgemeinbevölkerung eine maximale Cholesterinzufuhr von 300 mg pro Tag. Dies entspricht in etwa dem Cholesteringehalt eines großen Eis.

Menschen, die bereits mehrere Risikofaktoren wie Adipositas oder Diabetes mellitus Typ II aufweisen, sollten sich jedoch strikt an diese Empfehlung halten, um unnötige Gesundheitsrisiken zu vermeiden. Für die Allgemeinbevölkerung, ob Kompensator oder Nicht-Kompensator, ist es weniger entscheidend, sich Sorgen über die Cholesterinzufuhr zu machen, solange andere gesundheitliche Faktoren, wie unten aufgeführt, noch beachtet werden. Wer jedoch auf Nummer sicher gehen möchte, sollte cholesterinhaltige Lebensmittel wie Eier eher in Maßen genießen, statt in großen Mengen.

2. Cholesterin senken durch Bewegung

Bewegung spielt eine Schlüsselrolle bei der Regulierung des Cholesterinspiegels und bietet eine Vielzahl von gesundheitlichen Vorteilen. Regelmäßige körperliche Aktivität kann nicht nur den Cholesterinspiegel positiv beeinflussen, sondern auch andere wichtige Gesundheitsfaktoren wie Gewicht, Bluthochdruck und das Herz-Kreislaufsystem verbessern.

Erhöhung des HDL-Cholesterins

Einer der größten Vorteile von Bewegung ist die Erhöhung des HDL-Cholesterins. Besonders Ausdauersportarten wie Joggen, Radfahren oder Schwimmen haben eine starke Wirkung auf die Steigerung des HDL-Werts. Durch regelmäßige körperliche Aktivität kann der HDL-Cholesterin-Spiegel um bis zu 5–10% steigen.

Reduktion von LDL-Cholesterin und Triglyceriden

Neben der Förderung von HDL-Cholesterin kann Bewegung auch helfen, das LDL-Cholesterin sowie die Triglyceride im Blut zu senken. Eine Kombination aus Ausdauertraining und Krafttraining hat sich als besonders effektiv erwiesen. Krafttraining unterstützt nicht nur den Fettabbau, sondern steigert auch den Muskeltonus und den Stoffwechsel, was wiederum den Cholesterinspiegel positiv beeinflusst.

Gewichtsmanagement

Regelmäßige körperliche Aktivität ist auch ein wichtiger Faktor für das Gewichtsmanagement. Durch den Abbau von überschüssigem Körperfett kann sich der Cholesterinspiegel ebenfalls verbessern. Insbesondere eine Gewichtsreduktion hat positive Auswirkungen auf den LDL-Cholesterin- und Triglycerid-Spiegel und fördert das allgemeine Herz-Kreislauf-Gesundheitsprofil.

Welche Sportarten sind am besten geeignet?

Um die besten Ergebnisse für den Cholesterinspiegel zu erzielen, empfiehlt sich eine Kombination aus verschiedenen Sportarten:

  • Ausdauertraining: 30 Minuten moderates Training an mindestens fünf Tagen pro Woche. Hierzu zählen Aktivitäten wie zügiges Gehen, Laufen, Radfahren oder Schwimmen. Diese fördern insbesondere das HDL-Cholesterin und können zur Reduktion von LDL und Triglyceriden beitragen.
  • Krafttraining: Zwei- bis drei Einheiten pro Woche, um Muskeln zu stärken und den Stoffwechsel anzukurbeln. Krafttraining kann nicht nur beim Fettabbau helfen, sondern auch den Cholesterinspiegel günstig beeinflussen.
  • Bewegung im Alltag: Kleine Veränderungen im Alltag können ebenfalls einen großen Unterschied machen. Die Wahl der Treppe statt des Aufzugs oder das vermehrte Zu-Fuß-Gehen statt Autofahren sind einfache Möglichkeiten, die tägliche Bewegung zu erhöhen und damit die Gesundheit zu fördern.

Insgesamt zeigt sich, dass regelmäßige körperliche Aktivität eine der effektivsten Methoden ist, um den Cholesterinspiegel zu regulieren und das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu senken. Schon kleine Änderungen in der Bewegungsroutine können langfristig positive Auswirkungen auf die Gesundheit haben.

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3. Zusätzliche Lebensstilfaktoren

Neben einer ausgewogenen Ernährung und regelmäßiger Bewegung gibt es noch weitere wichtige Maßnahmen, die den Cholesterinspiegel positiv beeinflussen können und somit das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken. Diese Maßnahmen betreffen Lebensgewohnheiten und Stressbewältigung, die auf unterschiedliche Weise den Cholesterinhaushalt und die allgemeine Gesundheit fördern.

Rauchen aufgeben

Rauchen hat einen direkten negativen Einfluss auf den Cholesterinspiegel und die Gefäßgesundheit. Es senkt das HDL-Cholesterin und fördert die Bildung von LDL-Cholesterin. Zudem führt Rauchen zu einer Schädigung der Blutgefäße, was das Risiko für arterielle Verkalkung und die Entstehung von Plaques in den Arterien erhöht. Diese Veränderungen begünstigen langfristig die Entwicklung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Der Verzicht auf Zigaretten kann daher nicht nur das HDL-Cholesterin steigern, sondern auch den gesamten Cholesterinspiegel stabilisieren.

Stress reduzieren

Chronischer Stress wirkt sich negativ auf den Körper aus und beeinflusst den Cholesterinspiegel. Stresshormone wie Cortisol können den LDL-Cholesterinspiegel erhöhen und gleichzeitig das HDL-Cholesterin senken. Zudem kann anhaltender Stress zu einer schlechteren Ernährung und ungesunden Lebensgewohnheiten führen, was den Cholesterinwert weiter negativ beeinflusst. Techniken wie Yoga, Meditation, progressive Muskelentspannung oder Achtsamkeitstraining können dabei helfen, den Stresspegel zu senken und das körperliche und seelische Wohlbefinden zu fördern. Regelmäßige Entspannungsübungen unterstützen nicht nur die psychische Gesundheit, sondern tragen auch zur Stabilisierung des Cholesterinspiegels bei.

Genügend Schlaf

Schlaf hat einen erheblichen Einfluss auf die Regulierung des Stoffwechsels und damit auch auf den Cholesterinspiegel. Schlechter oder zu wenig Schlaf wird mit einer Reihe von Gesundheitsproblemen in Verbindung gebracht, darunter Stoffwechselstörungen und eine erhöhte Insulinresistenz. Diese Faktoren können dazu führen, dass der Cholesterinspiegel aus dem Gleichgewicht gerät, was das Risiko für Herzkrankheiten erhöht. Eine gute Schlafhygiene, also regelmäßige Schlafenszeiten, eine entspannte Schlafumgebung und ausreichend Schlaf (idealerweise 7-9 Stunden pro Nacht) sind entscheidend, um den Cholesterinspiegel im gesunden Bereich zu halten.

Diese Lebensstilfaktoren – Rauchen aufzugeben, Stress zu reduzieren und für ausreichend Schlaf zu sorgen – sind neben einer ausgewogenen Ernährung und regelmäßiger Bewegung ebenso entscheidend, um den Cholesterinspiegel zu optimieren und das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu minimieren.

Fazit

Ein gesunder Cholesterinspiegel ist essenziell für ein langes und aktives Leben. Cholesterin senken durch Ernährung und Bewegung ist dabei ein entscheidender Ansatz. Neben einer cholesterinbewussten Ernährung spielen regelmäßige Bewegung und ein gesunder Lebensstil eine zentrale Rolle.

Als Personal Trainerin und Ernährungsberaterin unterstütze ich meine Klienten, individuelle Strategien zu entwickeln, die ihren Alltag bereichern und langfristig ihre Cholesterin-Gesundheit fördern.

 

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